Ernährung

„Du bist, was du isst“ heißt es im Volksmund häufig. Ganz so unrecht hat das Sprichwort dabei nicht. Forscher*innen haben herausgefunden, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung die Basis für ein gesundes Leben bietet. Doch wie wird unsere Nahrung überhaupt produziert und was sind derzeitige Herausforderungen der sogenannten Ernährungswirtschaft? Dies möchten wir euch im Folgenden näher erläutern.

Was ist Ernährungswirtschaft?

Die Ernährungswirtschaft bezeichnet einen Wirtschaftszweig, der sich mit der Herstellung, Produktion, Verarbeitung und dem Handel von Nahrungsmitteln befasst. Hierunter fallen beispielsweise die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Getränken, der Groß- und Einzelhandel oder die Gastronomie.

In Deutschland spielt die Ernährungswirtschaft neben der Automobilbranche und dem Maschinenbau einen wichtigen Arbeitszweig. Die hergestellten Produkte werden nicht nur in Deutschland, sondern auch zunehmend ins Ausland exportiert. Dabei ist die Ernährungswirtschaft vielseitigen Herausforderungen ausgesetzt.

Herausforderungen der Ernährungswirtschaft

Es gibt eine Vielzahl an Herausforderungen, mit welchen die Ernährungswirtschaft konfrontiert ist. Hierunter zählen zum Beispiel die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln, der Klimawandel, das Thema Nachhaltigkeit und die Digitalisierung. Klicke dich durch unsere Bildergalerie und erfahre mehr zu den jeweiligen Herausforderungen.

  1. Der Anstieg der Bevölkerung führt dazu, dass weltweit mehr Lebensmittel gebraucht werden. Gleichzeitig werden mehr Flächen für Wohnungen und Häuser benötigt. Somit können weniger Flächen für den Anbau von Lebensmitteln bereitgestellt werden.
  2. Im Kontrast mit dem steigenden Bedarf an Lebensmitteln und der zunehmenden Flächenknappheit steht die Lebensmittelverschwendung. Denn heutzutage landet ein Großteil der erwirtschafteten Produkte landet im Müll. Entweder gelangen diese im Vorhinein nicht im Handel, weil diese verdorben sind oder nicht der Norm entsprechen oder weil diese aufgrund von Missverständnissen beim Mindesthaltbarkeitsdatum oder falscher Lagerung weggeworfen werden. Folglich werden für die Herstellung und den Transport der nicht genutzten Lebensmittel unnötig Energie, Wasser, Flächen, Dünge- und Pflanzenschutzmittel verwendet, welche Treibhausgase und Wärme freisetzen.
  3. Wasserknappheit, Hitzewellen, Hochwasser und sich verändernde Klimabedingungen können einen negativen Einfluss auf die Produktion von Nahrungsmitteln haben und zu einem Rückgang der Erträge führen.
  4. Eine weitere Herausforderung ist, dass viele Erzeuger*innen versuchen, die Erträge durch Dünger und Chemikalien zu steigern. Diese können jedoch ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Produktivität der landwirtschaftlichen Flächen haben. Vereinzelt wird daher angefangen, organische Dünger zu verwenden, klimabeständige Pflanzen anzubauen oder umweltverträglichere Produktionsmethoden einzusetzen, die unsere Ressourcen langfristig schonen.
  5. Auch bei den Verbraucher*innen rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus. Neben einer Bevorzugung von rein pflanzlichen Lebensmitteln, entscheiden sich Verbraucher*innen vermehrt für ökologisch erzeugte Lebensmittel, welche aus der Region kommen und saisonal hergestellt werden.
  6. Digitalisierung: Durch die Digitalisierung haben wir die Möglichkeit, zuverlässigere Wetter- und Klimadaten zu erhalten. Gleichzeitig stellt diese aber auch eine Herausforderung für die Ernährungswirtschaft dar, da Arbeitsplätze einfach(er) ersetzt werden können.

 

Was kann ich selber tun?

  • Informiere dich. Es gibt eine Vielzahl an Dokumentarfilmen, die das Thema Ernährungswirtschaft behandeln, u.a. Taste the Waste, Green Lie
  • Häufig werden zu große Portionen gekocht, welche nicht auf einmal leer gegessen werden können. Versuche, kleinere Portionen zu kochen oder übrige Mahlzeiten (wenn möglich) einzufrieren. Alternativ kannst du Portionen deinen Freunden oder der Familie mitgeben.
  • Achte auf die Lagerung der Lebensmittel. Das Bundeszentrum für Ernährung hat eine Seite veröffentlicht, wie du welche Lebensmittel am besten lagerst (Link). https://www.bzfe.de/inhalt/lebensmittel-richtig-lagern-645.html

Wusstest du schon, dass…

  • … du mit deinem Konsumverhalten einen Einfluss auf unser Klima nehmen kannst? Die Ernährungswirtschaft hat einen großen Einfluss auf den Klimawandel. So führt ein vermehrter Bedarf an, z.B. Palmöl, Soja, Rindfleisch oder Kautschuk, zu der Abholzung von Wäldern. Da Wälder, Sümpfe oder Moore große Mengen an Kohlenstoff speichern, kann eine Flächenumwandlung in landwirtschaftliche Agrarflächen zur Verschärfung des Klimawandels beitragen. Entscheidest du dich, Produkte beispielsweise aus der Region zu kaufen, vermeidest du lange Transportwege und kannst somit CO2 „sparen“.
  • … das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nur ein Richtwert zur Orientierung ist? Die Angabe ist eine Garantie des Herstellers, dass Produkte bis zu einem bestimmten Datum haltbar sind. Das bedeutet in vielen Fällen, dass geschlossene Lebensmittel auch nach Ablauf des MHD gut sind. Ausnahmen bilden Fisch und Fleisch. Diese solltet ihr nach Ablauf des MHD nicht mehr verwenden. Sollten sich bei euren Produkten Schimmel bilden oder Dosen sich leicht wölben, empfehlen wir euch ebenfalls, diese zu entsorgen. Am besteh riecht und schmeckt ihr bei Produkten nach Ablauf des MHD einmal dran, bevor ihr diese verwendet.
  • … es Foodsharing-Angebote oder APPS (z.B. Too good to go), bei denen du kostenlos oder günstig Lebensmittel erwerben kannst? Beim Foodsharing kannst du nicht benötigte Lebensmittel mit anderen teilen oder verschenken.

Quellen:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Agrar- und Ernährungswirtschaft. https://www.csr-in-deutschland.de/DE/Unternehmen/Branchen/Agrar-und-Ernaehrungswirtschaft/agrar-ernaehrungswirtschaft.html

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Ernährungsgewerbe. https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung-fischerei/ernaehrungsgewerbe/.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Ursachen und Folgen von Lebensmittelverschwendung. https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/ursachen-und-folgen-von-lebensmittelverschwendung/.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Landwirtschaft und Klima. https://www.bmz.de/de/themen/klimaschutz/Landwirtschaft-und-Klima/index.html.

Bundeszentrum für Ernährung: Lebensmittel richtig lagern. https://www.bzfe.de/inhalt/lebensmittel-richtig-lagern-645.html.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Ernährungswirtschaft. https://www.umwelt.nrw.de/landwirtschaft/ernaehrungswirtschaft/.

NRW.Invest Germany: Ernährungswirtschaft in NRW. https://www.nrwinvest.com/de/branchen-in-nrw/ernaehrungswirtschaft/

https://ernaehrungswirtschaft.com/