Land grabbing (engl.) bedeutet so viel wie Landnahme/Land-Ergreifen und bezeichnet das Vorgehen, wenn (ausländische) Konzerne oder Investoren große Agrarflächen zur eigenen Nutzung käuflich oder gepachtet erwerben. Passiert dieses illegal, wird es als Landraub bezeichnet. Oft befinden sich diese Landflächen in Entwicklungsländern, aber auch in der EU wird Land grabbing betrieben. Die Probleme hierbei sind vielfältig:
- Der Kauf oder die Pacht ist vielfach wenig transparent. Vielfach wird Land über Spekulanten vermittelt, die mit dem Handel der Ländereien Profit machen.
- Häufig konzentriert sich die Landnahme auf Länder mit unsicherer Rechtslage und schwachen Regierungen. Somit gibt es oft keine Besitzurkunden, gültige Verträge oder Grundbucheinträge und Kleinbauern bleiben auf der Strecke, da Rechte zum Anbau von Grundnahrungsmitteln, Weiderechte und Wassernutzungsrechte genommen werden.
- Es entstehen Konflikte um die Landnutzung sowie Landflucht und Vertreibung.
- Der Erwerb der Flächen ist geprägt von Gewinnmotiven. Die Flächen werden nicht nur für die Erzeugung von Grundnahrungsmitteln genutzt. Es werden beispielsweise Pflanzen für Biokraftstoffe, Holz- und Textilfasern angebaut. Nahrungsmittel und Biokraftstoff werden anschließend aus dem Herkunftsland exportiert. Somit profitiert die Bevölkerung vor Ort nicht.
- Monokulturen, Pestizideinsatz, Rodung und ein hoher Wasserverbrauch haben große ökologische Auswirkungen